Profilstudium Digitales Lehren und Lernen

Urheberschaft, Verlag, Firma, Institution: Leuphana Universität Lüneburg

Anwendungsbereich: 
Lehrkräfteausbildung

Anwender_innen: Studierende, Lehrende

Techn. Voraussetzungen: myPortfolio

Kontakt: Prof. Dr. Michael Ahlers (ahlers@leuphana.de), Koordinationsstelle Profilstudium für Lehramtsstudierende (profilstudium.lehramt@leuphana.de

Link: Webseite zum Profilstudium, myPortfolio (Gruppe Profilstudium im Lehramt)

KMK. Kultusministerkonferenz (2017). Bildung in der digitalen Welt. Strategie der Kultusministerkonferenz. Beschluss der KMK vom 08.12.2016 i.d.F. vom 07.12.2017.

KMK. Kultusministerkonferenz (2019a): Ländergemeinsame inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken in der Lehrerbildung. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.10.2008 i. d. F. vom 16.05.2019.

KMK. Kultusministerkonferenz (2019b): Standards für die Lehrerbildung: Bildungswissenschaften. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 16.12.2004 i. d. F. vom 16.05.2019.

Das Profilstudium Digitales Lehren und Lernen wird ab dem Wintersemester 2020/21 für Lehramtsstudierende als Profilierungsmöglichkeit im Bereich des Lehrens und Lernens mit und über digitale Medien angeboten. Als Begleitung über den gesamten Studienverlauf (Bachelor und Master) haben die Studierenden die Möglichkeit, geleitet von persönlichen Interessen und motiviert durch selbst gewählte Lernziele, verschiedene Inhaltsbereiche zum Thema Digitalisierung und schulische Bildung kennenzulernen, sich zu erarbeiten und diesbezügliche Kompetenzen zu entwickeln. Das Profilstudium bedient sich dabei sowohl integrierter als auch additiver Elemente zu den Pflichtanteilen des Lehramtsstudiums. Die Leuphana Universität Lüneburg schafft für Lehramtsstudierende des Lehramts an Grund-, Haupt- und Realschulen in diesem Rahmen die Möglichkeit, neben ihrer regulären Qualifikation sich ein individuelles Profil aufzubauen, um im Speziellen ihre medienpädagogischen Kompetenzen für das spätere Berufsleben zu entfalten und darüber hinaus ihre Schulen im medienbezogenen Schulentwicklungsprozess kompetent unterstützen zu können.

Die Inhaltsbereiche des Profilstudiums Digitales Lehren und Lernen

Vor dem Hintergrund des Digitalisierungsprozesses, welcher einen durch Medienentwicklungen geprägten Wandel privater und beruflicher Lebensumstände bedeutet, setzen sich Lehramtsstudierende im Profilstudium Digitales Lehren und Lernen insbesondere mit der Rolle digitaler Medien für schulische Lernprozesse auseinander. Es wird zwischen drei Inhaltsbereichen unterschieden:

I – Fachliches Lernen mit digitalen Medien:

Inwiefern Medien und Medienangebote das fachliche Lernen didaktisch und methodisch unterstützen können, ist eine Fragestellung, die unter allgemeindidaktischen und lernpsychologischen Gesichtspunkten, aber vor allem auch unter fachspezifischen und jeweils fachdidaktischen Prämissen bearbeitet wird. Augenmerk dieses Inhaltsbereichs liegt auf der gezielten Auswahl als auch auf der rezeptiven und produktiven Nutzung von Medien als Werkzeuge für unterrichtliche Zwecke. Die Studierenden sollen unter anderem fachdidaktische Konzepte zum digitalen Lernen kennen, verstehen und analysieren können, einen digital gestützten Unterricht adressaten- und sachgerecht planen, durchführen und nachbereiten sowie selbstgesteuerte oder kooperative Lernprozesse in digitalen Lernumgebungen anregen und begleiten können.

II – (Fachliches) Lernen über digitale Medien:

Angehende Lehrkräfte sollen darauf vorbereitet werden, die Vermittlung der von der KMK genannten Kompetenzen (2017) anhand konkreter Unterrichtsgegenstände ihrer Fächer zu fördern. Sie sollen darüber hinaus die Möglichkeit bekommen sich mit der Bedeutung der Digitalisierung vor dem Hintergrund fachspezifischer Fragen zu beschäftigen. Sie haben Kenntnisse, „wie und wo digitale Technologien […] in ihren Fächern […] den professionellen Alltag und Erkenntnisprozesse beeinflussen“ (KMK 2019a, S. 3f). Unter anderem bilden die Kenntnis über medienbezogene Grundbegriffe und Phänomene ihrer Fächer dafür eine Voraussetzung sowie auch soziale und (jugend-)kulturelle Medienpraxen, welche im Schul- und Unterrichtskontext gewinnbringend genutzt werden können.

III – Digitale personale Bildung im (Fach-)Unterricht:

Dieser Inhaltsbereich umfasst die fachspezifische Reflexions- und Kritikfähigkeit über digitale Medien, die unter anderem das Kennen von Chancen und Risiken der Digitalisierung in Bezug auf das Persönlichkeitsrecht und das Wahrnehmen des Kinder- und Jugendmedienschutzes beinhaltet. Die Studierenden sollen „die Bedeutung der Medien für Wertehaltungen, Meinungsbildung und Entscheidungsprozesse.“ (KMK 2019b, S. 10) kennen und lernen die Reflexionsfähigkeit über digitale Medien zu fördern sowie die Fähigkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe zu stärken.

Struktur und Aufbau des Profilstudiums Digitales Lehren und Lernen

Lehramtsstudierende des Bachelors Lehren und Lernen, die ihr Studium im Wintersemester 2020/21 antreten, bekommen die Möglichkeit begleitend zum Studium in einem von drei gesellschaftlich höchst relevanten Querschnittsthemen (Inklusion und Diversität, Digitales Lehren und Lernen, Sprachliche Bildung in gesellschaftlicher Diversität) einen Schwerpunkt zu setzen. Das Profilstudium setzt sich im Wesentlichen aus fünf Komponenten zusammen:

  • In einer schriftlichen Einstiegsreflexion erläutern die Studierenden ihre Beweggründe für die Wahl eines Profilstudiums. Sie entwickeln und formulieren in diesem Zusammenhang persönlich relevante Fragestellungen und Lernziele, welche während des Studiums nach und nach in unterschiedlichen Kontexten und aus mehreren Perspektiven bearbeitet werden. Als Vorbereitung nutzen die Studierenden bereits beispielhaft vorgegebene Lernziele aus drei Inhaltsbereichen (siehe 2.2), welche sie dem Profilkonzept entnehmen können sowie Hilfestellung zur Reflexionsarbeit in einem bereitgestellten Reflexionsleitfaden.
  • Im Laufe ihres gesamten Studiums besuchen die Studierenden mindestens vier Lehrveranstaltungen (mindestens eine im Professionalisierungsbereich und jeweils eine pro Unterrichtsfach), welche einen expliziten Profilbezug aufweisen. 
  • Zur Vernetzung theoretischer Wissenselemente mit praktischen Erfahrungen setzen sich die Studierenden im Kontext eines ihrer Praktika mit einer ihrer profilbezogenen Fragestellung auseinander, die geleitet durch Reflexionsfragen bearbeitet werden soll.
  • Die Studierenden fertigen eine ihrer beiden Abschlussarbeiten (Bachelor- oder Masterarbeit) zu einem profilbezogenen Thema an. Es besteht hier unter anderem auch die Möglichkeit ein kleines Forschungsprojekt zu realisieren.
  • Zum Ende des Masterstudiums wird in einem strukturierten Abschlussgespräch die eigene Kompetenzentwicklung gemeinsam mit einem Lehrenden reflektiert. Zur Vorbereitung auf das Gespräch fertigen die Studierenden ein übergreifendes Resümee in Hinblick auf die eingangs verfassten Leitfragen und Lernziele an. Eine weitere Gesprächsgrundlage bildet das ePortfolio.

In einem digitalen Reflexionsportfolio dokumentieren die Studierenden ihre Arbeiten und Reflexionsleistungen der fünf Komponenten. Es handelt sich um eine zweckgerichtete Sammlung von Artefakten (Schriftstücke sowie visuelle, audiovisuelle und auditive Elemente, die entlang der persönlichen Leitfrage(n) beschrieben und reflektiert wird. In diesem Prozess wird die Kompetenzentwicklung einerseits sichtbar und andererseits steht sie wiederum als Reflexionsgegenstand zur Verfügung.